Die Kleinigkeiten sind das Mitgliederblatt der Lessing-Akademie, das halbjährlich erscheint mit Mitteilungen rund um den Verein, zu Lessings Leben, Werk und Wirkung und zum Zeitalter der Aufklärung, zur aktuellen Forschung sowie zum Lessing-Preis für Kritik und mehr. Seit 2022 gibt es die Kleinigkeiten im neuen Layout und digital. Die Redaktion übernimmt die Geschäftsstelle der Lessing-Akademie. Gastbeiträge sind willkommen. Artikel, Rezensionen, Mizellen, Interviews, Berichte, Anekdoten etc. können gern bei der Geschäftsstelle eingereicht werden.
Nur Kleinigkeiten? – Kleinigkeiten lautet der Titel von Lessings erster Gedichtsammlung, die er 1751 veröffentlichte und die 70 Gedichte umfasst. Der Titel spielt auf eine in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfolgreiche lyrische Gattung an: die Anakreontik, deren Gedichte auch Tändeleien oder Kleinigkeiten genannt wurden. Obwohl eine ganze Reihe dieser ›Kleinigkeiten‹ vorwiegend zur Erbauung und Unterhaltung geschrieben wurden, machen viele Gedichte auch klar, dass in ihnen Ernst und Scherz dicht beieinander liegen.
Lessing hat seine Kleinigkeiten mit dem Gedicht An den Anakreon eröffnet:
Anakreon singt; alles fühlet,
An den Anakreon
Und alles gähnt, wann Riesef spielet.
Anakreon! sprich, wie man spielt,
Daß niemand gähnt, daß alles fühlt?
Du schweigst? doch mit beredtern Blicken,
Die mich in Bacchus Laube schicken,
Sprichst du: mein Lehrer war der Wein.
Nun wohl! Er soll auch meiner seyn.
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